Warum echter Tierschutz keine Grenzen kennt.
💜 Ein Thema, das bewegt – und polarisiert
„Wir haben doch hier genug Hunde im Tierheim – warum müssen es welche aus dem Ausland sein?“
Diesen Satz hört man oft, wenn es um Auslandstierschutz geht.
Und ja – in deutschen Tierheimen sitzen viele wundervolle Hunde, die ein Zuhause verdienen.
Aber: Tierschutz endet nicht an der Landesgrenze.
Auslandstierschutz bedeutet nicht, „blind alle Hunde nach Deutschland zu holen“.
Es bedeutet, Hinschauen, Verstehen und nachhaltige Hilfe dort leisten, wo Tiere tagtäglich leiden müssen – oft unter Bedingungen, die wir uns kaum vorstellen können.
🌍 Was Auslandstierschutz wirklich bedeutet
Echter Auslandstierschutz beginnt vor Ort – nicht erst beim Transport nach Deutschland.
Er bedeutet Aufklärung, Bildung und nachhaltige Veränderung in den betroffenen Ländern.
Ein zentraler Bestandteil: Kastrationsprojekte.
Denn eine einzige unkastrierte Hündin kann im Laufe ihres Lebens tausende Nachkommen zeugen.
Schon nach wenigen Generationen kann aus einer einzigen Hündin theoretisch eine Nachkommenschaft von über 30.000 Hunden entstehen.
Jede durchgeführte Kastration verhindert damit unermessliches Leid.
Doch Kastration allein reicht nicht.
Viele Vereine leisten großartige Arbeit, indem sie Aufklärungsarbeit in Schulen und Gemeinden betreiben.
Sie sprechen mit Kindern, Familien und Tierhaltern über Verantwortung, Haltung, Versorgung und das Leben mit Tieren.
Denn nachhaltiger Tierschutz bedeutet: Umdenken fördern, bevor neues Leid entsteht.
🏚️ Die Realität vor Ort
Wer den Auslandstierschutz kritisiert, hat die Zustände häufig noch nie selbst gesehen.
Private Tierschützer*innen und Pflegestellen geben ihr Bestes – oft unter schwierigen Bedingungen, mit knappen Mitteln und unermüdlichem Einsatz.
Aber vielerorts ist die Situation erschütternd:
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In städtischen Tierheimen fehlt es an Platz, Personal, Futter und medizinischer Versorgung.
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In Tötungsstationen – ja, sie existieren tatsächlich – haben Tiere oft nur 14 Tage Zeit, um abgeholt zu werden. Danach werden sie getötet – meist nicht auf humane Weise, wie wir sie in Deutschland kennen.
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Viele Tiere sind verletzt, krank oder traumatisiert, werden zu mehreren in enge Zwinger gepfercht, ohne Schutz vor Wetter, Hunger oder Angst.
Es sind Bilder, die man kaum erträgt.
Und doch sind sie Alltag – jeden Tag, in vielen europäischen Ländern.
Wenn man sich vorstellt, der eigene Hund – der gerade friedlich neben einem auf dem Sofa liegt – würde dort in einem kalten Betonkäfig sitzen, dann wird klar: Wegsehen darf keine Option sein.
💬 Meine persönliche Haltung
Ich selbst war bisher noch nicht vor Ort – einfach, weil mir bislang die Kraft dazu gefehlt hat.
Aber ich habe mir fest vorgenommen, das zu ändern.
Nicht, um Mitleid zu empfinden, sondern um besser verstehen zu können – und vielleicht auch ein klein wenig zu helfen.
Ich möchte niemanden verurteilen, der sagt, er möchte keinen Hund aus dem Ausland adoptieren.
Und genauso wenig möchte ich diejenigen verurteilen, die sich für genau so einen Hund entscheiden.
Was ich mir wünsche, ist Offenheit und Verständnis auf beiden Seiten.
🐶 Ein Hund ist ein Hund – ganz gleich, wo er geboren wurde
Aus trainerischer Sicht kann ich sagen:
Hunde aus dem Tierschutz sind nicht schwieriger als Hunde vom Züchter.
In der Hundeschule sitzen sie alle nebeneinander – Zuchthunde, Tierheimhunde, Straßenhunde – und jeder bringt seine Themen mit.
Der eine etwas mehr, der andere etwas weniger.
Am Ende sind sie alle Individuen – und es liegt an uns Menschen, sie zu verstehen und fair mit ihnen umzugehen.
Und ja: Natürlich gibt es auch im Auslandstierschutz schwarze Schafe.
Nicht jeder Verein arbeitet seriös.
Darum ist es wichtig, sich genau zu informieren, mit wem man zusammenarbeitet, wie Hunde vorbereitet werden, welche Nachkontrollen erfolgen und ob Kastrationsprojekte unterstützt werden.
Guter Tierschutz erkennt man an Transparenz, Verantwortung und Nachhaltigkeit.
🧠 Zum Weiterlesen & Hinhören
Wenn du dich tiefer mit dem Thema befassen möchtest, empfehle ich dir:
🎧 Den Podcast „Hundestunde“ mit Conny Sporrer, die in mehreren Folgen über ihre Erfahrungen in Rumänien berichtet.
🎧 Den Podcast „Adoptieren statt Produzieren“, mit einer spannenden Reihe zum Auslandstierschutz und zu Aufenthalten in Rumänien.
Ich verlinke dir beide Formate im Blog – hör unbedingt mal rein und bilde dir dein eigenes Bild.
Denn Rumänien steht hier nur stellvertretend für viele Länder, in denen engagierte Tierschützer*innen Tag für Tag Großes leisten.

❤️ Fazit: Kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-auch
Tierschutz ist kein Wettbewerb zwischen „deutschen“ und „ausländischen“ Hunden.
Es geht nicht darum, woher ein Tier kommt – sondern wie wir mit ihm umgehen.
Jeder Hund, dem geholfen wird, zählt.
Und jede Kastration, jede Aufklärung, jedes offene Gespräch bringt uns ein Stück weiter.
Darum:
Lasst uns nicht verurteilen, sondern verstehen.
Lasst uns gemeinsam hinschauen – hier und über Grenzen hinweg.
Denn echter Tierschutz beginnt dort, wo wir nicht länger wegsehen. 💜
💬 „Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt – aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.“
💜 Spitz³ – Mit Herz, Verstand und Verantwortung für alle Hunde, überall.
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